Hinüber

Lag ich jüngst im hohen Sommergrase,
Hatte gern das Menschenvolk gemieden.
Grade, grade über meiner Nase
Zog ein Schäferwölkchen hin in Frieden;

Zog im Blauen seine stille Straße,
Zog den Weg ins Land der Pyramiden.
Nickten Blumen, summten Himmelbrummer,
Summten langsam, langsam mich in Schlummer.

                                                     Detlev von Liliencron, 1844-1909



Ich sah dich zärtlich und sanft, auch aufbegehrend und wild,
und spürte doch immer:
Du bist nicht zu zähmen und doch nicht unerreichbar.
                                                                              H. Sp.

Behutsam halt ich dich im Arm.
Ich weiß: 
In deiner Zukunft erwachen meine Träume.
                                                       H. Sp.


Ein erster Blick – ich bin versucht, mich zu entscheiden.

Ich denke, meine Meinung steht.
Ein zweiter, dritter, vierter Eindruck reiht sich auf.
Der Weg, den ich beschreiten will, wird enger - scheinbar nur.
Wie froh bin ich , es mir nicht ganz so leicht gemacht zu haben.
                                                                                  H. Sp.


Meine Hand liegt auf deinem Haar.
Ich schaue dir beim Träumen zu.
Sehe wie der erste Sonnenstrahl
sich sanft auf dein Antlitz legt.
Deine Mundwinkel zucken leicht und
wir schweben sacht über die Erde,
wiegend im Klang der Morgenmelodie.
Du schlägst deine Augen auf und wir tanzen weiter.
Träumend durch unseren Tag.
                                                                 H. Sp.


Jugend und Schönheit haben ihren ständigen Reiz.
Aber ist es nicht erst die Erkenntnis im Alter,
die uns Interessant werden lässt ?
                                                               H. Sp.